Bezirksleistungsprüfung der Schiedsrichter

Einmal im Jahr muss jeder Schiedsrichter in Deutschland zur Leistungsprüfung. Während auf Kreisebene für die allermeisten Schiris die Teilnahme an dieser Veranstaltung im Wesentlichen „nur“ ein Pflichtbaustein für die Verlängerung ihres Schiedsrichterscheines darstellt, geht es für die Schiedsrichter in den Leistungsklassen (neben den Beobachtungen) um Aufstieg, Abstieg oder dem Verbleib in ihrer Klasse.

Der NFV Bezirk Lüneburg bieten seinen Bezirks- und Landesligaschiedsrichtern immer zwei Termine für diese Prüfung an, die aus einer Laufprüfung und einem schriftlichen Regeltest bestehen.

Fast schon traditionell waren auch in diesem Jahr die Sportanlagen des MTSV Selsingen und des TSV Adendorf Austragungsorte der Laufprüfungen.

Die Laufprüfung besteht aus einem Sprintteil und einem Ausdauerlauf, dem sogenannten Helsen-Test.

Bei der theoretischen Prüfung dürfen bei 30 Regelfragen höchstens 4 Fehler gemacht werden.

Der Bezirksschiedsrichterlehrwart (BSL), Martin Zornow, war mit den gezeigten Leistungen zufrieden. Von den 71 Teilnehmern haben lediglich 7 Schiedsrichter die erforderlichen Vorgaben nicht erreicht. Sie erhalten eine zweite Chance bei einer Nachprüfung.

Zornow freute sich freute sich insbesondere darüber, dass folgende aus den Kreisen gemeldeten Kandidaten den Aufstieg in den Bezirk geschafft haben: Timon Beyer, Silas Dickmann und Justin Haaf (alle: NFV Kreis Celle), Leon Wingerath (NFV Kreis Cuxhaven), Jannis Beck und Ibrahim Hofyani (beide: NFV Kreis Harburg), Fabian Klein (NFV Kreis Heidekreis), Tjorven Peters und Kilian Sieper (beide: NFV Kreis Heide-Wendland), Thorben Böckmann, Luca-Jan Möller und Niklas Opitz (alle: NFV Kreis Rotenburg), Christopher Blank, Yannick Blattner und Leon Holtfreter (alle: NFV Kreis Stade).  

Jürgen Bockelmann (Bezirksschiedsrichterobmann, BSO) nutzte die Veranstaltungen auch, um Schiedsrichter aus dem Bezirk zu verabschieden. Tom Holzky (NFV Kreis Heidekreis) war acht Jahre im Bezirk unterwegs und wollte den Zeitpunkt für den Ausstieg aus dem Bezirk selbst bestimmen. Zuletzt war der Landesligaschiedsrichter auch als Regionalligaassistent im Einsatz. Bockelmann bedauerte Holzkys Entschluss mit den Worten „Ich lasse ihn nicht gerne gehen.“ und ist der Hoffnung, dass er dem Bezirk noch in einer anderen Art und Weise erhalten bleibt.  Dennis Dickmann (NFV Kreis Celle), Christian Krahn (NFV Kreis Heide-Wendland) und Marten Menk (NFV Kreis Harburg) verlassen den Bezirk aus beruflichen Gründen.

Der BSO hatte für die Schiedsrichter unter anderem noch folgende Informationen/Hinweise:

Er mahnt mehr Sorgfalt bei den Spielberichten an. Hier gab es vereinzelt Kritik bezüglich falscher Torschützen, falschen Verwarnungen und unkorrekter Ein- und Auswechslungen. „Sprecht doch im Zweifel mit den Vereinen, ob alles so passt und gleicht eure Eintragungen mit den Assistenten ab.“ so Bockelmann.

Außerdem ist darauf zu achten, dass der Anpfiff pünktlich zu erfolgen hat. Laut dem BSO ist in letzter Zeit auffällig, dass einige Gespanne nicht rechtzeitig anreisen. „Seit zeitig am Spielort, dann könnt ihr auch pünktlich anfangen.“ erwartet Bockelmann

Ein Dauerthema sind auch die Rückgaben, die besonders in der letzten Zeit zunehmen. Insbesondere kurzfristige Rückgaben via WhatsApp gehen gar nicht. Natürlich kann immer mal etwas dazwischenkommen. Aber die Freiterminpflege im DFBnet wird ebenso erwartet, wie ein Telefonat bei kurzfristigen Rückgaben. Auch die Verfügbarkeit wird vom Bezirksschiedsrichterausschuss (BSA) angeschaut, wenn es um Auf- und Abstieg oder für Einsätze als Schiedsrichterassist in höheren Ligen geht.

Und für die neue Saison bat der BSO eindringlich darum, sich mit der Ausschreibung seiner Spielklasse zu beschäftigen. Dort gibt es zu jeder Saison auch Informationen, die der Schiedsrichter wissen muss.

Mit den Wünschen und Anregungen der Schiedsrichter von der Halbzeittagung im Januar dieses Jahres hat sich der BSA intensiv beschäftigt. „Wir haben es wirklich ernst genommen.“ sagte der BSO. So wurden bereits sogenannte „Schnupperspiele“ für Bezirksschiedsrichter in der Landesliga umgesetzt.

Die größte Veränderung in der kommenden Saison wird das Beobachtungswesen erfahren. Die Frage der Schiedsrichter auf der Halbzeittagung hierzu war: „Macht es noch Sinn, auch die etablierten Schiedsrichter in ihrer Leistungsklasse vier Mal zu beobachten."
Der BSA hat hierzu den Aktivensprechern zwei Vorschläge unterbreitet. Die Aktivensprecher haben sich für ein Model entschieden, in dem sich jeder Schiedsrichter vor Beginn der Saison entscheiden kann, ob er zwei oder vier Mal beobachtet werden möchte. „Eins ist natürlich klar: Aufsteigen kann man nur mit vier Beobachtungen.“ so Bockelmann. Und weiter: „Aber ist die Entscheidung getroffen, kann diese in der laufenden Saison nicht mehr geändert werden. Wer sich für zwei oder vier Beobachtungen entschieden hat, hat sich unwiderruflich festgelegt.“