4:3 nach Elfmeterschießen: Harsefeld gewinnt Finalkrimi beim Lüneburger SK Hansa
850 Zuschauern sahen spannenden Pokalfight in Lüneburg.
Zunächst nervöser Start, dann gute Torchancen auf beiden Seiten
„Wir sind ganz schlecht ins Spiel gekommen und haben viele einfache Fehler gemacht“, blickt Danny Berner, Kapitän des TuS Harsefeld, auf die Minuten nach dem Anpfiff des diesjährigen Bezirkspokalfinals zurück. Vor prächtiger Kulisse bei bestem Wetter fanden sich Fußballinteressierte aus der ganzen Region ein, um dem Endspiel beizuwohnen. Auf dem gewohnten, heimischen Geläuf verzeichnete zunächst der Lüneburger SK Hansa mehr Ballbesitz, ohne richtig zwingend zu werden. „Der LSK hat zu Beginn eine hohe Dynamik und viel Druck entwickelt. Das haben wir aber alles wegverteidigen können“, erinnert sich Harsefelds Trainer Julian Geils. Vor allem der stramme Freistoß von Lüneburgs Nico Hübner zwang TuS-Keeper Dushan Pavlov bei tiefstehender Sonne zur Glanzparade (17‘). Berner: „Den hält Dushan richtig klasse!“ Kurz darauf bekam Tomek Pauer die Chance auf die Führung für die Gastgeber, nachdem er von Hübner bedient wurde. Der LSK-Akteur bekommt den Ball aus elf Metern jedoch nicht entscheidend auf das Tor. „Nach einer halben Stunde waren wir dann im Spiel und hatten einige gute Szenen“, so Geils, der vor allem auf die 32. Minute anspielt: Dennis Osuch fasste sich aus gut 30 Metern ein Herz und nagelte den Ball ans Aluminium. „Das wäre ein absolutes Traumtor gewesen!“, findet Berner. Kurz zuvor köpfte Bondombe Simba nach einer TuS-Ecke den Ball über das Lüneburger Tor (29‘). Zudem bekam auch Sobolewski aus 16 Metern zum Torschuss (38‘). Sein Versuch ging ebenso am Tor vorbei, wie ein Pauer-Kopfball auf der gegenüberliegenden Seite (41‘). Drei Minuten vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Tim Lahse, der das Finale bemerkenswert souverän leitete, versuchte es Lüneburgs Paul Knacke aus 20 Metern. Der Ball strich am linken Torwinkel vorbei.
Beide Teams belohnen sich für starke Spielphasen
Die zweite Halbzeit begann mit einem dominierenden TuS Harsefeld. Bis es aber mal zwingend wurde, vergingen fast 20 Minuten, doch dann fiel mit der ersten echten Gelegenheit des zweiten Durchgangs das erste Tor des Spiels. „Ich hatte eine Idee“, erklärt Pascal Schawaller schmunzelnd. Bondombe Simba verlängerte eine TuS-Hereingabe zu Schwaller, der am langen Pfosten auf den Ball spekulierte, die Übersicht behielt und ins LSK-Tor schob (63‘). Schawaller: „Ich wusste, dass ich den irgendwie reinmachen muss. Danach war uns allen klar: Hier geht was!“ Doch für Lüneburg schien das Gegentor wie ein Wachmacher: Erst versuchte Marian Kunze sein Glück, als der LSK-Kapitän von rechts in die Mitte zog, jedoch den Ball knapp über das Tor schoss (71‘), danach bekam Jonas Seidel die Gelegenheit, die allerdings keine wirkliche Gefahr für das Harsefelder Tor darstellte (73‘). Die nächste Torchance saß dann aber für den LSK: Der kurz zuvor eingewechselte Mert Akkus traf nach einer Kunze-Flanke per Kopf zum Ausgleich (74‘). „Die letzten 20 Minuten gingen an den LSK. Wir mussten echt aufpassen, dass hinten nicht noch einer reinrutscht“, schildert Berner die letzten Minuten: „Der LSK mit seinen langen Bällen und ihren großen Leuten waren immer gefährlich und haben uns das Leben echt schwer gemacht!“ Die letzte große Chance auf einen Siegtreffer hatte Lüneburg nach einem eben besagten, langen Ball: Nach einem Hübner-Freistoß bekamen weder Stefan Wolk, noch Malte Meyer den Kopf entscheidend hinter den Ball, sodass dieser statt auf das Tor knapp am langen Pfosten vorbeistrich (89‘). Kurz darauf pfiff Lahse das faire Endspiel ab – es ging direkt zum Elfmeterschießen, in dem Harsefeld einmal mehr traf als der Lüneburger SK. Dem Jubel nach Abpfiff tat dies aber kein Abbruch. Gemeinsam mit den mitgereisten Fans feierten die Harsefelder den Bezirkspokalsieg: „Die Unterstützung war überragend!“, fand Berner. Auch Finaltorschütze Schawaller wusste um die Wichtigkeit des eigenen Anhangs: „Das war Wahnsinn und hat uns megaviel Kraft gegeben! Wir konnten dadurch die letzten Minuten nochmal alles herausholen. Schön, dass so viele mit dabei waren.“ Gemeinsam feierten die TuS-Spieler, -Trainer und -Zuschauer noch lange ihren großen Triumph: den Bezirkspokalsieg 2024.
Lüneburger SK Hansa: 16 Haris Zlomusica – 6 Paul Knacke, 7 Nico Hübner, 8 Stefan Wolk, 10 Marian Andre Kunze, 11 Jonas Seidel, 18 Deniz Öker, 24 Kevin Kämpfer, 28 Tomek Pauer, 30 Shabane Sanni, 31 Alessandro-Claudio Dente.
TuS Harsefeld: 1 Dushan Pavlov – 3 Justin Schefer, 6 Florian Nagel, 7 Dennis Osuch, 9 Pascal Schawaller, 10 Marco Sobolewski, 15 Sven Tomelzick, 18 Nico Osuch, 19 Jonathan Bondombe Simba, 25 Danny Berner, 28 Lukas Brünjes.
Schiedsrichter: Tim Lahse (Hamburg); Assistenten: Olaf Lahse und Marvin Schories.
Tore: 0:1 Pascal Schawaller (63'), 1:1 Mert Akkus (74‘).
Ort: Sülzwiesen Lüneburg (850 Zuschauer)